In Keiko Haradas Musik geht es nicht um lautstark artikulierte Äußerlichkeiten, sondern um das Ausgestalten einer Kommunikation ohne Worte. Dieser Prozess steht im Mittelpunkt, und der Hörer kann unmittelbar an ihm teilhaben, indem er sich auf das klingende Ergebnis einlässt. Wie fast alle Werke dieser CD ist auch die Komposition „midstream+“ für Posaune und Akkordeon (2004/2008) ein Beispiel für Haradas Versuche, aus klanglich sehr unterschiedlichen Instrumente ein musikalisches Miteinander zu formen. Harada entwirft in ihren Kompositionen genauestens ausgearbeitete Situationen des Aufeinanderprallens von individuellen musikalischen Räumen. Die Auseinandersetzung mit ihren Partituren verlangt von den Ausführenden nicht nur enormes technisches Können, sondern auch ein nach allen Seiten hin offenes, konzentriertes und auf Kommunikation gerichtetes Wahrnehmungsvermögen. Ihre Arbeit fordert von Seiten der Interpreten – und man mag hinzufügen: auch von Seiten der Zuhörer – die Liebe und den Respekt zur Musik. Ersteinspielungen, Koproduktion mit Radio Bremen