imaginary landscape

imaginary landscape
1. metal work
2. decoupe
3. lamento metodico
4. imaginary garden
5. art of shading
6. refracted tones

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about album

Label: Thorofon (Bella Musica), DDD, 2020, DEC292066401-06
Order: CTH2664
Published: 4.9.2020

PERFORMERS
Stefan Hussong (accordion), Rumi Ogawa (percussion), Yumiko Meguri (piano), Magnus Lindberg.

Lindberg: Metal Work (1984) for percussion & accordion
Mendoza: Découpé (2017) for accordion solo
Smolka: Lamento metodico (2006) for accordion solo
Lee: Imaginary Garden V (2016) for piano & accordion
Kim: The Art of Shading II (2019) for accordion solo
Eagle: Refracted Tones (2016) for quartertone accordion

Mit seiner sechsten CD-Veröffentlichung bei THOROFON/BELLA MUSICA und dem mittlerweile vierzigsten Album seiner Karriere interpretiert Stefan Hussong auf seiner neuesten CD “Imaginary Landscape” außergewöhnliche Werke für Akkordeon der letzten 25 Jahre.

Angefangen mit dem hochvirtuosen und brillanten Akkordeon / Perkussions-Duo “Metal Work” des finnischen Komponisten Magnus Lindberg aus dem Jahre 1984 (Rumi Ogawa: Perkussion) über das von dadaistischen Techniken geprägte Solo- werk “Découpé” der Spanierin Elena Mendoza bis zum ruhig-meditativen “Lamento metodico” Martin Smolka’s wird eine enorme Bandbreite an klanglichen und technischen Möglichkeiten des noch jungen, jedoch mehr und mehr faszinierenden Instrumentes Akkordeon auf dieser besonderen CD vorgestellt. Hinzu gesellen sich hochdramatische bzw. spannend-experimentelle Werke der beiden Kanadier Hope Lee und David Eagle – Letzterer mit einem Solostück für Vierteltonakkordeon – um dann mit dem aktuellsten, im Jahre 2019 komponierten Beitrag der Koreanerin Heera Kim dieses randvolle Album zu vollenden. Ein faszinierendes Kaleidoskop musikalischer “Landschaften”, das Hussong auf dem Höhepunkt seines instrumentalen und interpretatorischen Könnens zeigt.

musicians: david eagle, elena mendoza, heera kim, hope lee, magnus lindberg, martin smolka
label: thorofon
release date: 4-9-2020
genre: contemporary

Album Reviews

Zugegeben, leichte Kost ist diese CD nicht. Stefan Hussong hat sechs Werke zeitgenössischer Komponistinnen und Komponisten eingespielt, die das Akkordeon als zeitgenössisches Instrument vorstellen. Das ist nichts zum nebenbei hören, hochspannend ist es gleichwohl. Denn die Werke sind ebenso wie die musikalischen Ansätze der Komponisten so unterschiedlich wie reizvoll. Zusammen mit der Perkussionistin Rumi Ogawa und Yumiko Meguri, Klavier, gelingt es Hussong jedenfalls, die faszinierenden Möglichkeiten des Akkordeons für die zeitgenössische Musik vorzustellen. Etwa mit Metal Work von Magnus Lindberg. Hier verschmelzen die Instrumente je nach Lage, Registrierung und Spieltechnik mitunter. Das Akkordeon spielt mit perkussiven Elementen, das Schlagwerk mit melodischen. Oder Découpé von Elene Mendoza. Hier werden musikalische Versatzstücke neu aneinandergesetzt. Das Ergebnis ist ein buntes Kaleidoskop, das vermeintlich Bekanntes ständig in einem neuen Licht erscheinen lässt. Faszinierende Klangwelten Auch die anderen Werke von Martin Smolka, Hope Lee, Heera Kim und David Eagle loten die musikalischen Möglichkeiten des Akkordeons auf faszinierende Weise aus. Allen gemein ist eine kompositorische Stringenz, die sie deutlich über das musikalische Mittelmaß hinaus hervorhebt. Das nicht zuletzt an der exorbitanten Spieltechnik Hussongs, der sich den enormen technischen wie musikalischen Herausforderungen dieser Werke souverän stellt. So hält etwa Eagles mit Vierteltönen experimentierendes Werk Refracted Tones faszinierende Klangwelten und eröffnet neue Hörräume. Die „Imaginary Landscapes“ – so der Titel dieser CD – lassen jedenfalls viel Spielraum zur Interpretation, den Hussong weidlich ausnutzt. Die Auseinandersetzung mit dieser spannenden Musik lohnt allemal, zumal wenn sie so überragend wie hier dargeboten wird.

Guido Krawinkel [10/2020 klassik heute]

The illustrious German accordionist Stefan Hussong’s audio catalogue was launched with his audacious 1987 recording of Bach’s Goldberg Variations and has since grown to an impressive discography of some 40 albums, many of which feature his mastery of the most challenging contemporary works. This latest album opens with Magnus Lindberg’s Metal Work (1984) for percussion and accordion, originally commissioned by the pioneering Finnish accordionist Matti Rantanen. This dazzling and virtuosic work features a swiftly evolving kaleidoscopic duel to the death between the accordion and an arsenal of ten metal instruments, effortlessly dispatched by percussionist Rumi Ogawa. Among the subsequent solo works expressly written for Stefan Hussong, one finds Elena Mendoza’s Découpé (2017), an essay derived from the Dadaist tradition of the random cutting and mashing up of fragments of text, or in this case, a random jumble of hackneyed clichés that, for my taste, went on a bit too long. Much more compelling is Martin Smolka’s intimate Lamento metodico (2000), in which strongly contrasting melodic elements are paired against each other in an expressively memorable composition. Two Canadian works are featured from the husband-and-wife team of composers Hope Lee and David Eagle. Lee’s work, Imaginary Garden V (2016), scored for accordion with Yumiko Meguri on piano, is part of an ongoing series of works under that title; this instalment features seven contrasting scenarios demonstrating an admirable stylistic diversity that kept this listener thoroughly engaged. Eagle’s innovative Refracted Tones (2016) for solo accordion involves replacing the normal reed ranks of the accordion with inserted sets of quarter-tone tuned reeds, creating an exotic, hallucinatory 24-tone octave guaranteed to bend your ears. Betwixt these two we find Heera Kim’s finely crafted The Art of Shading II (2019), which adroitly exploits the deepest registers of the accordion interspersed with percussive assaults on the instrument. Hats off to Herr Hussong for yet another well-balanced and compellingly performed album.

Daniel Foley [03/2021 theWholeNote]

Längst ist das Akkordeon seiner volksmusikalischen Enklave entflohen und zu einem der auffälligsten Instrumente zeitgenössischer Komposition geworden. Einer der Pioniere dieser Entwicklung ist Stefan Hussong, der in „Imaginary Landscape“ alle Register eines avancierten Akkordeon-Spiels zieht: als mitteilungsfreudiger Dialog mit Perkussion (Rumi Ogawa) in „Metal Works“ (1984) von Magnus Lindberg oder experimenteller in Elena Mendozas „Découpé“ (2017), das sich analog zur dadaistischen Schreibtechnik auf sprunghafte Gestik und Mittel der Collage beruft. Ein minimalistisches Vexierspiel mit melodischen Konturen und irisierenden Harmoniefeldern treibt Martin Smolka in „Lamento metodico“ (2006), dessen Akkordbildungen ausgesucht „weich und traurig“ daherkommen. Eine zeitgemäße Akkordeon-Anthologie wäre nicht vollständig ohne Praktiken der Mikrotonalität: Die „Refracted Tones“ (2016) von David Eagle knüpfen ein vibrierendes Klanggewebe, das dank Viertelton-Freebass-Akkordeon mit vierundzwanzig gleichtemperierten Tönen ganz neuartige Intervallkombinationen erlaubt.

Dirk Wieschollek [02/2021 nmz]

Mit seiner sechsten CD-Veröffentlichung bei THOROFON/BELLA MUSICA und dem mittlerweile vierzigsten Album seiner Karriere interpretiert Stefan Hussong auf seiner neuesten CD “Imaginary Landscape” außergewöhnliche Werke für Akkordeon der letzten 25 Jahre. Angefangen mit dem hochvirtuosen und brillanten Akkordeon / Perkussions-Duo “Metal Work” des finnischen Komponisten Magnus Lindberg aus dem Jahre 1984 (Rumi Ogawa: Perkussion) über das von dadaistischen Techniken geprägte Solo- werk “Découpé” der Spanierin Elena Mendoza bis zum ruhig-meditativen “Lamento metodico” Martin Smolka’s wird eine enorme Bandbreite an klanglichen und technischen Möglichkeiten des noch jungen, jedoch mehr und mehr faszinierenden Instrumentes Akkordeon auf dieser besonderen CD vorgestellt. Hinzu gesellen sich hochdramatische bzw. spannend-experimentelle Werke der beiden Kanadier Hope Lee und David Eagle – Letzterer mit einem Solostück für Vierteltonakkordeon – um dann mit dem aktuellsten, im Jahre 2019 komponierten Beitrag der Koreanerin Heera Kim dieses randvolle Album zu vollenden. Ein faszinierendes Kaleidoskop musikalischer “Landschaften”, das Hussong auf dem Höhepunkt seines instrumentalen und interpretatorischen Könnens zeigt.

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