„Musik”, sagt Toshio Hosokawa, „ist der Ort, an dem sich Töne und Schweigen begegnen.” Sein ästhetisches Konzept ist damit als ein genuin japanisches bezeichnet. Es findet sich ebenso in japanischer Landschaftsmalerei wie in der Musik etwa der höfischen Gagaku, in der der hörbare Klang stets in einer Beziehung zum Nicht-Klang, zum Schweigen steht. In ihren rhythmischen Proportionen orientieren sich Hosokawas Kompositionen an der Atemlehre der Zen-Meditation mit ihrem sehr langsamen Ausatmen und ihrem sehr langsamen Einatmen: „Jeder Atemzug beinhaltet Leben und Tod, Tod und Leben.” Mayumi Miyata (Sho – das Instrument des Universums, der Tradition) und Stefan Hussong (Akkordeon – das Instrument des Menschen, der Gegenwart) sind zwei der bedeutendsten Interpreten von Hosokawas Musik, die auf dieser CD von vier traditionellen Gagaku-Stücken eingerahmt wird.